Wie lange braucht Fleisch zum auftauen?

Das hängt von der Größe der Stücke ab, die Sie auftauen wollen. Die Spanne liegt zwischen Stunden bis zu einem Tag. Als konkretes Beispiel lässt sich ein 1000g Stück Fleisch in klatem Wasser innerhalb von rund 30 Minuten auftauen.

 

Wie taut man Fleisch richtig auf?

Kühlschrank
Das Fleisch über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen ist die beste Methode unter Berücksichtigung von Genussaspekten. Denn je langsamer und schonender der Auftauprozess, desto besser bleibt die ursprüngliche Konsistenz des Fleisches erhalten. Wir empfehlen das Auftauen in der Originalverpackung.

Alternativ ist jedoch auch das Auftauen ohne Folie möglich. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass das Fleisch trocken liegt, um das Auftauwasser abfließen zu lassen und möglichen Bakterien den Nährboden zu entziehen. Ein Siebservierer leistet an dieser Stelle gute Dienste. Alternativ können Sie das Fleisch auch in ein Sieb legen und eine Schüssel oder einen tiefen Teller drunter stellen.

 

Kaltes Wasserbad
Muss es trotzdem einmal schnell gehen, kann man gefrorenes Fleisch in der Originalverpackung auch im kalten Wasserbad auftauen. Dies reduziert die Auftauzeit auf gut eine Stunde. Im Rahmen unserer Erfahrungen, internen Verkostungen sowie internen Untersuchungen, haben wir festgestellt, dass unser Fleisch bei allen genannten Auftaumethoden die ursprüngliche Qualität beibehält.

 

Sous Vide im Temperiergerät
Als weitere Alternative kann für den Auftauprozess ein Sous-Vide-Gerät verwendet werden. Dazu sollte das Gerät auf Körpertemperatur (ca. 37°C) eingestellt werden. Das Fleisch kann dabei innerhalb von ca. 30 Minuten schonend aufgetaut werden.

Eile mit Weile - Raumtemperatur annehmen lassen
Schlussendlich sollte aufgetautes Fleisch vor der weiteren Verarbeitung Raumtemperatur (ca. 20 °C) annehmen, damit sich die Muskelfasern entspannen können und das Fleisch schön zart wird. Hierfür das Stück am besten zwei Stunden vor dem Grillen oder Braten aus dem Kühlschrank nehmen und abgedeckt mit Küchenpapier zur Seite stellen. Alufolie eignet sich weniger, da zwischen dem Fleisch und der Alufolie Austauschprozesse (Stoff-Migration) stattfinden können.

Eine Ausnahme bildet hier das japanische Wagyu: Unser Kobe und Ozaki Beef bereiten Sie am besten direkt aus dem Kühlschrank zu.


Fleisch schockfrosten = höchstmögliche Qualität bewahren
Frische Ware ist in den Augen vieler gleichzusetzen mit der höchstmöglichen Qualität. In Sachen Fleisch muss umgedacht werden. Denn optimale Zartheit erreicht das Fleisch erst nach einer Reifezeit von ca. 30 Tagen (je nach Fleischart). Die damit einhergehende Qualität befindet sich dann ebenfalls auf dem Zenit.

An diesem Punkt bietet es sich an, das Fleisch zu schockfrosten - also ein rapides Tiefkühlen in kurzer Zeit - um die erreichte Qualität langfristig zu bewahren. Bei der auch „fresh frozen“ genannten Prozedur verwandelt sich das Zellwasser in winzige Eiskristalle, die das Gewebe verschonen und auch die Konsistenz des jeweiligen Lebensmittels erhalten. Bei dem Tiefkühlprozess wird der natürliche Zersetzungsprozess nahezu gestoppt und Nährstoffe, Geschmack und Saftigkeit bleiben erhalten. War es in früheren Tagen verpönt, Fleisch einzufrieren, weil die Technik für diesen Prozess noch nicht optimal ausgereift war, eignet sich das Schockfrostverfahren mittlerweile hervorragend zur schonenden Konservierung von sensiblen Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum.

Für Saisonprodukte eignet sich diese Art des Einfrierens ebenfalls ausgezeichnet. Zum Beispiel für Ibérico Schweinefleisch. Denn so ist gewährleistet, dass die Schweine nach der bekannten drei- bis fünfmonatigen Eichelmast das Gütesiegel „Bellota-Qualität“ erhalten, wenn sie zwischen Januar und März geschlachtet werden.